Dampfen statt rauchen – meine Tipps für den Umstieg
Du liest diesen Beitrag vermutlich, weil du darüber nachdenkst, mit dem Rauchen aufzuhören und auf das Dampfen umzusteigen. Vielleicht hast du es schon einmal versucht, vielleicht ist es dein erster Anlauf. Egal, wie deine persönliche Geschichte aussieht – der Wunsch, weniger Zigaretten zu rauchen oder ganz davon loszukommen, beschäftigt viele Menschen. Jeder Weg ist anders, und genau darum geht es hier: Den Ansatz zu finden, der zu dir passt.
Eine persönliche Anektote
Dazu möchte ich dir nur kurz eine persönliche Anekdote skizzieren. Ich bin mehr oder weniger erfolgreich vor zehn Jahren vom Rauchen aufs Vapen umgestiegen. Mehr oder weniger erfolgreich, weil das Dampfen vor über zwölf Jahren noch wesentlich komplizierter war. Es gab damals noch diese ersten «Ciga-likes» und diese grossen «eGo-T»-ähnlichen E-Zigaretten. Die waren jedoch für mein Zugverhalten noch nicht ganz perfekt und auch geschmacklich kein Vergleich zu heutigen Systemen. Ich wurde sogar schon falsch beraten in einem Headshop und erlitt mit einem ersten grossen Wolkengerät fast eine Nikotinvergiftung, weil die Liquids damals noch deutlich mehr Nikotin enthielten und mir niemand erklärte, was «Sub-Ohm» ist und dass ich dazu andere Liquids verwenden sollte. Es folgte wieder eine triste Zeit mit Glimmstängeln und dann dachte ich mir: Halt mal: In den Foren und auf YouTube gibt es viele Vaper, die sich ihre Dampfe selbst «wickeln». Als ich in einem Vapeshop danach fragte, was ich dazu brauche, gab man mir einfach ein Werkzeugköfferli mit Scheren, Pinzetten und verschiedenen Tools, die ich gar nicht kannte – so im Sinne von: «Mach einfach mal.».
Also öffnete ich das Set zuhause und es begann eine Odyssee, bei welcher ich mich durch zahlreiche Foren wühlte, mir YouTube-Testberichte anschaute, um zu verstehen, was überhaupt eine Clapton-Coil ist oder wozu ich welchen Draht brauche und überhaupt, wie ich welchen Tank mit welcher Watteverlegung wickle. Wohl nur weil ich ein bisschen tech-affin bin, gelang mir damals der Umstieg mit eher kostspieligen High-End-Selbstwickler-Verdampfern. Doch dann, vor etwa drei Jahren, wurde ich neugierig, als mit kleinen Pod-Systemen wie der Caliburn G2 auf einmal Sticks auf den Markt kamen, bei welchen du nur die Tankeinheit, respektive den Pod wieder mit Liquid befüllst.
Ich war erst skeptisch. Ein so kleines Stick-Device mit einem kleinen Tank? Wie kann sowas gut genug sein? Und vor allem: Wie sieht das aus, wenn ich nun ständig an einem «USB-Stick» ziehe? So habe ich mir wohl dann einfach aus Neugier eine Caliburn als Zeitgerät zugelegt und war überwältigt, wie lange die Akkulaufzeit und die Dampf- und Geschmacksentwicklung zur Geltung kamen. Vielleicht mehr noch, dass ich auf einmal während Sonntagsausflügen am See immer einen kleinen günstigen Stick dabeihatte und keinen teuren, schweren Akkuträger mit einem ebenso luxuriösen Selbstwickler-Verdampfer, den ich nicht einmal in Dubai an den Strand mitnehmen wollte. Mit dem Aufkommen neuer Liquids mit Nikotinsalz, die effizienter vom Körper aufgenommen werden und weniger Kratzen im Hals auslösen, waren das Dampf- und Geschmackserlebnis für mich nahezu perfekt.
Wenn man zurückblickt, ist auch zu sagen, dass Verdampferköpfe in den letzten Jahren geschmacklich immer besser und langlebiger wurden. Während eine auswechselbare Coil in einem Caliburn vor vier Jahren vielleicht für eine oder zwei Wochen ausreichten, ist es mit topmodernen Verdampfern wie der Caliburn G3 Pro, dem Vmate E2 oder Aspire Pixo problemlos möglich, mehrere Wochen bis sogar einen Monat mit nur einem Pod zu dampfen. Zudem wechselt man heutzutage bei den kleinen Pod-Systemen fürs Mund-zu-Lunge-Dampfen (MTL) gar nicht mehr den kleinen Verdampferkopf aus, sondern meist den ganzen Pod, was das Handling noch mehr vereinfacht und auch zur Hygiene beiträgt.
MTL vs. DL: Die richtige Zugtechnik finden
Einweg-Vapes für Gelegenheitsdampfer
Die erste Frage, die sich stellt: Hast du vorher eher viel geraucht oder wenig? Wenn du eher nur selten rauchst, du bei einem Glas Wein oder einem Bier im Ausgang ungern auf eine Zigarette verzichten willst und gleichzeitig ein ganz einfaches System suchst, das sofort funktioniert, eignen sich für nur gelegentliches Dampfen heute auch leistungsstarke Einweg-Vapes, die schon geschmacklich und bei der Leistung sehr intensiv sind. Bei den Disposables kannst du grosso modo zwischen drei Hauptkategorien unterscheiden: Es gibt Vapes mit kleinen fixfertig vorbefüllten Tanks wie die Elfbar 600 (2 ml), welche für bis zu 600 Züge ausgelegt sind. Daneben gibt es Einweg-Pod-Systeme wie die Elfbar Elfa, Aroma King oder Vozol Switch, bei welchen du nur den Akkuträger benötigst und du dir sogar die vorbefüllten kleinen 2-ml-Liquid-Einheiten jederzeit gegen frische Prefilled Pods auswechseln kannst. Mit diesen Pod-Systemen kannst du zwischen verschiedenen Aromen wechseln, welche in Zweier-Päckchen angeboten werden.
Darüber hinaus gibt es leistungsstarke Hybrid-Vapes wie die Instaflow 5000 oder Elfbar AF5000, die auf bis zu 6000 Züge ausgelegt sind. Mit im Gepäck ist ein kleines 10-ml-Nachfüll-Fläschchen, das du bei der ersten Inbetriebnahme im Akkuträger verankerst. Zusammen mit dem vorgefüllten Tank stehen dir somit 12 ml Liquid zur Verfügung. Einweg-Vapes mit Liquid-Inhalt musst du nach ein paar Wochen jedoch wieder fachgerecht entsorgen. Beachte, dass diese Vapes in einer Recycling-Stelle bei den Batterien entsorgt werden und nicht in den Hausmüll gehören – du kannst diese Vapes auch bei uns zur Entsorgung vorbeibringen.
Welches System passt zu mir?
Magst du es eher nicht allzu verspielt und möglichst benutzerfreundlich, kannst du bedenkenlos zu einem kleinen handlichen MTL-Allrounder wie den Vmate E2 oder zur Elfbar Elfx greifen. Bei diesen Systemen musst du lediglich den Pod mit vorinstallierter Coil befüllen und kannst gleich dampfen, ganz ohne Feuertaste oder weitere Gimmicks wie Farb-Displays. Ein weiterer Vorteil bei diesen Pod-Systemen besteht darin, dass du stets ein Liquid nachfüllen kannst, bei welchem du deine Nikotin-Zielstärke selbst bestimmen kannst.
Es sei aber an dieser Stelle auch erwähnt, dass selbst High-End-Pod-Systeme wie die Uwell Caliburn G3 Pro oder der Aspire Pixo mit ihren schicken OLED-Displays sehr einstiegsfreundlich sind. Bei beiden Pod-Systemen kannst du problemlos einstellen, ob der Vape sich wahlweise per Zugautomatik oder Tastendruck aktiviert und es stehen dir zusätzliche Funktionen zur Verfügung, um deine Ausgangsleistung ganz nach deinem Gusto anzupassen. Bei diesen Systemen läuft du auch nie Gefahr, dir eine zu hohe Wattanzahl einzustellen, da die die kleinen Mehrweg-Vapes im handlichen Stick-Format automatisch den Pod-Widerstand erkennen.
Sub-Ohm-Dampfen: Viel Dampf für Shisha-Fans und Umsteiger
Du möchtest lieber gleich die Shisha für die Hosentasche? Also Vapes, die riesige Dampfwolken produzieren? Dann solltest du einmal ein sogenanntes Sub-Ohm-Vape-System austesten. Wie der Name «Sub-Ohm» besagt, sind diese Systeme auf das Dampfen mit Verdampferköpfen ausgelegt, die einen geringeren Widerstand als 1 Ohm aufweisen. Entsprechend höher ist die Watt-Ausgangsleistung und somit die Dampfproduktion. Wichtig: Für dieses Dampfverhalten solltest du keine sogenannten Nikotinsalz-Liquids verwenden, weil bei einer viel höherer Ausgangsleistung auch wesentlich mehr Liquid mit Nikotin verdampft wird und es dadurch schneller zu einer Überdosierung kommen kann. Taste dich hier vorsichtig an deine Zielnikotinstärke heran. Mit einem 60-ml-Shortfill-Liquid deiner Wahl und einem zusätzlichen 10-ml-Nikotin-Shot (20 mg/ml) kommst du auf eine Nikotinstärke von 3 mg/ml. Probiere das einmal aus. Wenn dir das zu wenig stark ist, kannst du immer noch mehr Nikotin hinzufügen.
Welche Vapes für Sub-Ohm?
Im Sub-Ohm-Bereich findest du ein breites Spektrum an Vape-Systemen, mit welchen du dich an dein Dampfverhalten herantasten kannst. Es gibt in diesem Bereich grosso modo zwei Hauptkategorien: Vape-Systeme mit Akkuträger (Box), bei denen du die Akkus selbst dazukaufst und auswechseln kannst. Manche haben sogar zwei Batteriefächer für Vaper, welche Widerstände in sehr niedrigem Ohm-Bereich für hohe Watt-Zahlen verwenden und lange ununterbrochen dampfen möchten. Diese E-Zigaretten haben oft ein 510er-Gewinde, bei welchem du später auch andere Verdampfer mit der Box verwenden kannst. Dann gibt es einfachere, handliche Einstiegs-Vapes mit integriertem Akku und nicht auswechselbaren Tanks bzw. Verdampfern, bei welchen sich nur die zugehörigen Tank-Komponenten und Verdampferköpfe (Coils) auswechseln lassen.
Sehr beliebt unter Einsteigern ist beispielsweise der Voopoo Drag S2, bei welchem du mit wenig Aufwand direkt dampfen kannst. Probiere einfach einen Verdampferkopf aus dem Lieferumfang, benetze diesen gut mit Liquid, bevor du diesen einsetzt. Bevor du zum ersten Mal ziehst, lässt du dein Liquid für etwa zehn Minuten einwirken. Der Drag S2 erkennt sogar (wie die kleinen Pod-Systeme) automatisch den Widerstand deines Verdampferkopfs und du kannst die Ausgangsleistung nie zu hoch einstellen. Abhängig von dem gewählten Widerstand kannst du mit der Ausgangsleistung mit bis zu 40 Watt dampfen. Beim Drag X2 kannst du selbst einen 18650er-Akku einlegen und die Leistung geht auf bis zu 80 Watt, während beim Drag S2 mit dem 2500-mAh-Akku eine maximale Ausgangsleistung von 60 Watt möglich ist.
Ebenfalls sehr einsteigerfreundlich ist der robuste Geekvape Aegis Max 100 oder Aegis Solo 2, bei welchen du jedoch einen zusätzlichen 18650er-Akku benötigst. Es stehen dir verschiedene Einstellungen wie ein Power-Modus fürs manuelle Festlegen der Wattzahl als auch ein ByPass-Modus zur Verfügung, bei welchem sich die Leistung dem Akkuladestand anpasst. Am besten wählst du als Anfänger den Power-Modus, um deine Wattleistung nach deinem Gusto anzupassen. Das Auswechseln des Verdampferkopfs geht ganz einfach: Dazu entfernst du nur den Tank vom Akkuträger, beträufelst einen neuen Coil mit Liquid und führst diesen von unten ein. Denke daran, den Verdampferkopf (die Coil) alle zwei bis drei Wochen zu wechseln, wenn Geschmack und Dampf nachlassen. Diese kosten nur wenige Franken.
Du möchtest «Sub-Ohm», aber eher in einem möglichst handlichen Format: Die Leistung des Vaporesso Luxe XR im Handformat ist erstaunlich. Es ist eines der wenigen Pod-Systeme, das mit seinen austauschbaren Coils sogar DL ermöglicht und dir mit seinem 2800-mAh-Akku eine Ausgangsleistung von sagenhaften 80 Watt ermöglicht.
Sub-Ohm im High-End-Bereich
Du willst High-End? Und brauchst ein äusserst robustes Gerät, beispielsweise als Handwerker? Beim leistungsstarken Vaporesso Armour Max für anspruchsvolle Dampfer funktioniert das Prinzip ähnlich, du benötigst jedoch zwei zusätzliche Akkus (entweder zwei 18650er-Zellen oder zwei 21700er-Akkus) und kannst mit einsetzbaren Coils mit Widerständen von 0,2 Ohm oder 0,4 Ohm Ausgangsleistungen von mehr als 55 Watt einstellen. Du drehst im unteren Bereich die Kappe auf und setzt den benetzten Coil ein. Der Vape ist mit einem sogenannten 510er-Gewinde ausgestattet, falls du die Box später auch für andere Tanks verwenden möchtest.
Worauf bei Liquids achten?
Bei den kleinen Pod-Systemen fürs Mund-zu-Lunge-Dampfen (MTL) hast du die Wahl, ob du dein Liquid selbst mit basischem Nikotin anmischen möchtest oder du ein sogenanntes Nikotinsalz-Liquid verwenden möchtest. Nikotinsalze ermöglichen dir eine effiziente Nikotinaufnahme und einen sanften «Throat Hit». Wenn du vorher eher mässig bis stark geraucht hast und Backendampfer bist, kannst du ein fixfertig angemischtes Nic-Salt-Liquid in einem 10-ml-Fläschchchen wählen. Ein Nikotinsalz-Liquid mit einer Konzentration von 20 mg/ml ist für starke Raucher sogar empfehlenswert, um nicht zu schnell Entzugserscheinungen zu haben. Wenn du eher ab und zu oder leichtere Zigaretten geraucht hast, kannst du auch Liquids mit einer Nic-Salt-Konzentratoin von 10 mg/ml ausprobieren. Du magst Nikotinsalze weniger? Du kannst auch zu einem (überaromatisierten) Shortfill-Liquid greifen und dir einen oder zwei basische Nikotinshots hinzufügen, kurz schütteln und dein Liquid ist ready. Achte aber hier darauf, dass du für Mund-zu-Lunge-Dampfen kein zu VG-haltiges Liquid (mit viel Glycerin) wählst. Ein PG/VG-Verhältnis von 50:50 ist hier eine gute Wahl; ansonsten nutzt sich deine Coil schneller ab. Kein Problem sind Liquids mit 70/30 für Pods im Sub-Ohm-Bereich wie z.B. 0.4 Ohm.
Vorteile des Dampfens gegenüber Rauchen
Warum habe ich überhaupt aufgehört zu rauchen? Jeder hat seine individuellen Gründe, wenn er statt rauchen lieber dampfen möchte oder zumindest teilweise aufs Rauchen verzichten möchte. Bei mir war es meine starke Nikotinabhängigkeit und meine Demotivation, mehr Sport zu treiben. Meine erste «Retro-E-Zigarette» war ein für damals noch «kleiner» Vape-Pen. Damals basierten die kleinen Heizwendel noch auf Glasfaserschnur und ich brauchte wohl sehr viele😊 Als ich gegen 2013 zumindest phasenweise aufs Dampfen umsteigen konnte, bemerkte ich, dass ich besser schlafen konnte und sowohl mich als auch meine Umgebung nicht mehr mit Rauchluft belastete. Heute muss ich sagen: Es war noch nie so einfach, ein passendes System für das individuelle Zugverhalten und den Geschmack zu finden. Selbst Einweg-E-Zigaretten von Lost Mary bzw. Elfbar oder Vozol, Instaflow & Co. sind ehrlich gesagt geschmacklich eine solche Wucht, dass manche Vaper wie ich sogar hie und da einen leistungsstarken Hybrid-Vape wie die Lost Mary BM6000 als Zweitgerät in den Ferien dabeihaben.
Vape News
Dampfen statt rauchen – meine Tipps für den Umstieg
Du willst mit dem Rauchen aufhören und aufs Dampfen umsteigen? Egal, ob du schon Erfahrungen gemacht hast oder nicht – der Weg ist individuell. Mit diesen Tipps findest du den...
Mehr lesenAspire Pixo im Test: Der erste Vape mit Touchscreen
Der Aspire Pixo ist der erste Mehrweg-Vape mit Touchscreen. Entdecke in unserem Test, was er kann und ob er wirklich einen Mehrwert bietet.
Mehr lesen